Nachdem mir ein Kollege aus Blaubeuren (hi Andi) die Technik und die Idee von Freifunk enthusiastisch geschildert hatte, habe ich mich entschlossen da auch mitzumachen. Die Idee, über eine Mesh-Technologie ein ganzes Stadtgebiet mit freiem Internet zu versorgen, finde ich einfach großartig. Man teilt einfach seinen eigenen Internet-Anschluss über ein offenes WLAN mit anderen und ist über die Freifunk-Technik aus der WLAN-Störerhaftung fein raus (siehe dazu auch weiter unten).
Über den Service der Ulmer Freifunker ist nun auch über meinen Internet-Anschluss ein freier Zugang ins Internet möglich. Bei der Gelegenheit habe ich dann gesehen, dass es in Tettnang von der Firma SeeSystem schon eine Freifunk-Initiative gibt. Stand heute haben die alleine in Tettnang schon vier weitere Access-Points in Betrieb.
Eine wichtige Frage ist natürlich die nach der Störerhaftung! Grob gesagt geht es hier darum ob man sich durch diese Form der Bereitstellung als „Mitstörer“ strafbar macht (eine genauere Definition der Störerhaftung ist hier bei bei Wikipedia). Dem ist aber offenbar nicht so – siehe z.B. diesen Beitrag der Anwaltskanzlei Feuerhake.
Hallo Andreas,
auf das Thema Freifunk bin ich irgendwann 2015 durch Marc Seckler (von Seesystem – hat mir meinen aktuellen PC zusammengebaut) aufmerksam geworden.
Die Grundidee dahinter gefällt mir ausgesprochen gut – und ich würde mich auch gerne (mit einem FF-Router) beteiligen, auch wenn das keinerlei Eigeninteresse bedienen würde.
Frage mich nur, unter welchen Bedingungen meine Teilnahme von meinem privaten Zuhause aus einer größeren Community etwas bringt, alldieweil ich bei meiner – derzeit noch freifunkisolierten – Lage mit einem einfachen Indoor-Router wohl kaum einen g’scheiten Beitrag bzw. Mehrwert für die (bzw. meine nähere) Gesellschaft leisten könnte.
Käme man in derart hehrem Bestreben mit einer Nanostation-/bridge M2/M5 mal eben so weiter? Oder was braucht ’s da noch alles?
Du merkst – ich hab ’n bisschen was gelesen, blicke aber nicht wirklich etwas …
Na ja – mittlerweile gibt’s ja auch an der est genügend Leute, die sich mit dem Thema befassen. Frage die auch mal.
Schreibe diesen Blog-Kommentar eigentlich nur, weil ich von Dir normalerweise am ehesten und am schnellsten kompetente Infos kriege … ;-)
LG
CN
Lieber Christoph,
ja … Marc Seckler war in Tettnang einer der Ersten mit Freifunk, vor allem hat er dann als damals Einziger versucht etwas Größeres für Tettnang daraus zu machen!
Bleibt die Frage die Du für Dich selbst gestellt hast, nämlich ob es Sinn macht sich da zu beteiligen. Das macht es aus meiner Sicht auf jeden Fall, denn es wird auch rund um Dein Wohnhaus das eine oder andere mal ein paar Smartphone-User geben die für ein offenes Internet dankbar sind. Eventuell ist sogar jemand rund um Dich rum der keinen eigenen Internet-Anschluss hat, warum auch immer, und sich hier auch über so eine Gelegenheit freut am Internet-Verkehr teilnehmen zu können. Ein „Eigeninteresse“, außer die Befriedigung evtl. einer höheren Sache gedient zu haben (boah hört sich das gut an), kannst Du damit natürlich nicht verfolgen. Es ist ja ein Dienst für andere und bei Nutzung geht sogar Deine für Dich verfügbare Bandbreite nach unten.
Was kannst Du also tun? Normale Stufe wäre durchaus ein Indoor-Router der aber halt vielleicht am Fenster oder an einer Außenwand steht und damit möglichst viel potentielle User außerhalb Deiner Wohnung mit freiem Internet versorgt – fertig :-). Etwas anspruchsvoller wäre die Installation eines Outdoor-Routers / Access-Points der noch mehr User erreicht. Das kann dann sogar bis hin zu Technikspielereien gehen bei denen Freifunker versuchen ein Mesh / eine Vernetzung mit einem anderen Freifunk-Router zu schaffen. In der Karlstraße kannst Du das im Mesh-Viewer bereits sehen – da dort die Access-Points teilweise schon so dicht stehen, dass sie sich gegenseitig „sehen“ und eine Ver-Mesh-ung starten. Wenn Du z.B. einen Outdoor-AP auf eurem Dach platzieren würdest, könntest Du versuchen bis an die EST zu kommen (gibt es da Sichtverbindung?).
Weitere Möglichkeit ist es einfach die Community zu erweitern. Bereits in Deinem Nachbarhaus wohnt der Nächste den Du infizieren könntest (Du weißt schon wen) und sicher gibt es im Oberhof noch weitere. So wie die Innenstadt derzeit mit Freifunk „explodiert“, könntest Du durchaus die Keimzelle im Oberhof sein :-). Ich bin bzgl. Wohnort auch isoliert, trotzdem sind immer mal wieder ein oder zwei User über mich im Internet.
Bzgl. Outdoor-Aktivitäten könnten wir uns übrigens durchaus zusammen was beschaffen. In meinem Einfangbereich wäre nämlich z.B. das Freibad Ried. Mit einem AP auf dem Dach käme ich da ziemlich sicher hin.
Grüße, Andreas
Hallo Andreas,
vielen Dank für die prompte Antwort.
Da reden wir bei Gelegenheit gerne mal weiter.
In Sachen Outdoor-Aktivität müsste ich mal bei uns aufs Dach – kann gut sein, dass ich z.B. zur est Sichtverbindung hätte. Bei unseren großen Gartenflächen wäre aber allein in weiterer Entfernung vom Haus weg WLAN schon nicht schlecht.
Mit Verwendung des Wörtchens „Eigeninteresse“ dachte ich z.B. an Restaurant- bzw. Biergartenbesitzer, die mit freiem WLAN etwa die Verweildauer ihrer Gäste anheben könnten und dadurch indirekt einen Nutzen aus so was ziehen würden … ;-)
Ansonsten ist ja klar, dass man einen Teil der eigenen Bandbreite zur Verfügung stellt bzw. stellen muss.
Bald mehr …
Grüße
Christoph