Sommer 2024 (AT, H, RO, BG, GR, …)

Nachdem mit u.a. mit der Iran-Reise 2018 meine Travel-Bucket-List befriedigt ist war es Zeit für Irenes Liste. Sie wollte schon seit Jahren u.a. nach Rumänien. Und da wir zu zwei 60. Geburtstagen von Freund/innen nach Griechenland eingeladen waren, bot es sich an das mit einer solchen Reise zu kombinieren. Da außerdem die letzten Jahre u.a. wegen mir der Jahresurlaub mehr oder weniger ausfiel (ständig gearbeitet), nahmen wir uns 2024 mal richtig Zeit. Wegen einem dringenden dienstlichen Projekt ist das zwar wieder „Work & Travel“, aber wir sind trotzdem mal richtig unterwegs!

Vorab galt es viel zu planen, unter anderem wie wir denn überhaupt reisen wollen. Nach Überlegungen zu Auto & Wohnwagen, Zug, Auto & Zelt, … wurde es …

Irene neben unserem "neuen" Wohnmobil auf dem Campingplatz in Ratzersdorf an der Traisen
Irene neben unserem „neuen“ Wohnmobil auf dem Campingplatz in Ratzersdorf an der Traisen

… ein 25 Jahre altes Wohnmobil auf Basis eines Ford Transits – offenbar von den Vorbesitzer:innen liebevoll gepflegt denn das WoMo war beim Kauf in Top-Zustand.

Nach tagelanger Vorbereitung ging es dann endlich los. Spontan entschieden wir uns Mitra & Meisam in Rimsting (siehe wieder Iran 2018, wo wir beide kennengelernt haben) am Chiemsee als erstes Etappenziel zu wählen. Wie immer wurden wir herzlichst empfangen.

Über Ratzersdorf an der Traisen (bei St. Pölten) ging es nach Ungarn, mit den Zwischenstationen Györ, kurz Budapest und Törökszentmiklòs in Ungarn. Der Campingplatz in Törökszentmiklòs war ein Anhängsel an ein Thermalbad, womit der nächste Morgen mit einem warmen Bad begann.

Oradea, Rumänien

Erster explizit angefahrener Ort in Rumänien war Oradea. Nachdem wir überraschenderweise eine spontane Kirchenführung bekamen haben wir noch die Stadt besichtigt. Wirklich schön, mit tollen Gebäuden, Fußgängerzonen, … und mit dem „EAT IT“ einem wahnsinnig guten Restaurant in dem wir Abendessen hatten (inkl. alkohlfreiem Gin, den in Rumänien gilt wie in Ungarn die 0,0 Promille Grenze).

Auf dem Weg von Oradea nach Beiuș fand der Tag dann mit freiem (Wild-)Camping irgendwo zwischen zwei Gehöften, unterhalb des Friedhofs, in Tășad sein Ende.

Eishöhle – Peștera Scărișoara

Zum Erreichen der Peștera Scărișoara bestand das Wohnmobil seinen absoluten Härtetest! Mit mehreren Steigungen mit 15% ging es über 1.500m bergauf, mit Serpentinen und allem Drum und Dran. Teilweise ging es rechts, auf der Beifahrerseite steilst bergab. Glücklicherweise war es neblig – denn wer die Beifahrerin kennt weiß was Höhenangst bedeutet!!! Irene war äußerst tapfer, kam aber durch den verbundenen Stress trotzdem mit Kopfweh am Parkplatz zur Höhle an.

Der Abstieg zur Höhle, sowie später der Aufstieg, waren der nächste Stresstest. Glücklicherweise hat Irene die Höhle ausgesucht denn sonst wäre das nicht ihr Tag gewesen.

Die Höhle selbst ist zwar interessant, aber bei Weitem leider nicht so wie auf vielen Fotos sichtbar. Trotzdem ist die ganze Gegend toll! Erinnert ein Stück weit an den Bregenzer Wald.

Danach mussten wir natürlich auch wieder runter vom Berg … was aber glimpflicher ablief (die Motorbremse des Ford Wohnmobils war genau so gut wie der 1. Gang beim hochfahren).

Zum Abschluss des Tages ging es auf einen Campingplatz in Gura Cornei, mit angeschlossenem Restaurant. Ein tolles Abendessen beendete den Tag.

Biertan, Sighișoara

Über Teius, Blaj und Medias ging es erst mal nach Biertan.

Von dort über eine kleine Landstraße, ganz hinten rum, weiter nach Sighișoara (Schäßburg).

Wir beschlossen dann, nachdem wir einen wenig passenden Campingplatz angeschaut hatten (Dixi-Toilette!) noch ein Stück zu fahren …

… und uns auf dem Weg dann irgendwo hin zu stellen. Ist hier irgendwie nicht so einfach … und so fragten wir zum Schluss, nach längerer Suche, in Criț (Deutsch-Kreuz) ob wir uns auf dem Dorfplatz hinstellen dürfen. Mit Erlaubnis haben wir also dort genächtigt und am nächsten Morgen dann Bilder vom Dorfplatz gemacht:

Fun fact am Rande: Ein Tettnang Freund hat uns informiert, dass er genau hier am nächsten Samstag einen Auftritt mit seiner Band hat :-)

Cetatea Rupea, Brașov

Auf dem Weg nach Brașov, dem nächsten Ziel, kam auf einmal eine große Burganlage in Sicht. Kurzerhand abgebogen, festgestellt wo wir eigentlich sind, und dann diese Burganlage namens Cetatea Rupea (Repser Burg) besichtigt.

Danach ging es dann wie geplant weiter nach Brașov – die nächste wunderschöne Stadt! Auf jeden Fall einen Besuch wert.

In der Fußgängerzone haben wir noch gut gegessen bevor wir uns auf den Weg zu zwei Campingplätzen außerhalb gemacht haben. Der eine war leider nicht wirklich ein Campingplatz und der zweite war voll.

So machten wir uns über die DN10 auf den Weg zu unserem nächsten Ziel um unterwegs ein Plätzchen am Straßenrand zu suchen. In Teliu war uns das Glück hold und wir fanden an einem kleinen Bächlein einen Platz – hier um genau zu sein (wobei da die Häuser nicht eingezeichnet sind). Die Anwohner meinten das wäre kein Problem, haben vorsichtig nach den Deutschen geschaut, und nach kurzer Zeit stand die direkte Nachbarin vor dem WoMo und bot uns selbst gemachten Käse und Speck an. Den Käse (Schaf / Ziege – wir haben’s ja nicht verstanden, aber das Geräusch war in der Art) haben wir gerne angenommen und wollten dafür auch bezahlen, was unmöglich war, es war ein Geschenk, und er schmeckt superlecker! Liebe Rodica, Du liest das evtl. nie, aber ganz herzlichen Dank!!!!!!

Kurz darauf schlich ein weiterer Anwohner um’s WoMo. Er stellte sich als Sebastian vor, war zu Besuch im Elternhaus, arbeitet aber bei Stuttgart. Flugs waren wir dort eingeladen, bekamen Kaffee, Kekse, und hatten tolle Gespräche – u.a. über Deutschland aus Außenansicht. Wäre so manchem als Lehrstück ans Herz zu legen! Die Stunden vergingen wie im Flug und bevor wir ins WoMo gingen gab es von der Mutter noch selbst gemachtes Gemüsepurée und Marmelade. Auch Dir lieber Sebastian herzlichen Dank – evtl. mal bei uns in Tettnang!

Ost-Karpaten, Brașov, Brăila

Am nächsten Morgen hatten wir erneut wunderschönes Mittelgebirge, die Ost-Karpaten unter den Rädern. Das ist eine wunderschöne Gegend, gepflegte Dörfer und Städtchen, an einem Stausee vorbei, … bevor es dann in sanftere Bergchen und Hügel ins Flachland hinunter und übergeht.

Dort wartet dann Buzău, in dem wir nicht wirklich etwas sehenswertes fanden. Somit ging es nach kurzem Einkauf weiter auf einen Campingplatz vor den Toren von Brăila.

„Seltsam“ (mir fällt gerade irgendwie kein sinniges Wort dafür ein) ist, dass wir ca. 40km von der ukrainischen Grenze, bzw. ca. 330km von Odessa entfernt sind.

Brăila über Tulcea nach Murighiol

Den Campingplatz in Brăila muss man nicht kennen :-). Brăila bietet auch nicht wirklich Sehenswertes. Allerdings ist es so ziemlich am Ende der Donau. Später spaltet sich der Strom in drei Hauptarme auf die das Donau-Delta speisen.

Wie schon davor geht es über weite Ebenen die nur von wenigen Hügeln unterbrochen werden. Mais und Sonnenblumenfelder so weit das Auge reicht. Erneut „seltsam“ ist der konkrete Anblick der vom Krieg gebeutelten Ukraine – an der schmalsten Stelle waren es gerade mal ca. 200m :-(

Leicht von der Fahrt geschafft erreichten wir dann Murighiol, fanden einen kleinen, netten, wenn auch einfachen Campingplatz. Zuerst mal ein IPA aus Mannheim genossen, dass es bei Lidl auch hier in Rumänien gibt.

Auch hier hatten wir sofort Anschluss zu einer rumänischen Familie die eine Musikschule betreiben (hier die Facebook-Seite der Schule). So kamen wir noch zu zwei kurzen Musikstücken bevor wir irgendwann in die Betten fielen – wir brauchen ein wenig Erholung von der Reise.

Bootstour durch das Donaudelta nach Letea

Über den Campingplatz-Besitzer haben wir eine 8-Stunden Boots-Tour, mit rund 100km Bootsfahrt, durch das Donaudelta (siehe Wikipedia) gebucht. Es gibt verschieden Touren und wir haben für uns für eine Fahrt quer durch das Delta zum Wald von Letea (siehe Wikipedia) entschieden. Neben dem Wald gibt es dort Herden von verwilderten Pferden, teils schon in Freiheit wild geboren, und es gab ein üppiges Fisch-Essen. Eine Super-Tour (!!!) die wir außerdem durch die Vermittlung mit 50,- EUR ziemlich günstig bekamen. Der Eintritt und die Führung durch den Letea-Wald ist insgesamt 8,- EUR auch bezahlbar.

Anschließend nun erst mal Pause …

Von Murighiol über Fetești nach Bukarest

Nach dem Pausentag sind wir weiter nach Bukarest. Quasi mit dem Auto große Rundfahrt gemacht, Reiseführer gewälzt, … und den Parlamentspalast als einzige Sehenswürdigkeit für uns deklariert. Es war ohnehin schon kurz vor 19:00 Uhr … also dort hin.

Wir sind recht sicher, dass das WoMo noch nie vor so einem Gebäude geparkt hat. Der heutige Parlamentspalast ist das größenwahnsinnige Ergebnis des später hingerichteten rumänischen Staatspräsidenten Nicolae Ceaușescu.

Nachdem wir nur bis 8:00 Uhr auf einem Parkplatz in der Stadt ein Übernachtungsplätzchen finden konnten (u.a. hätten wir wie im obigen Bild übernachten können) sind wir dann in Richtung Bulgarien aufgebrochen. Am See von Mihăilești haben wir uns eine Straßenrand-Plätzchen gesucht und die Anwohner um Erlaubnis gefragt. Wurde wie immer erteilt und es stellt sich raus, dass die Cousine in Wolfegg verheiratet ist – wie klein die Welt ist.

Mihăilești nach Horezu

Wir haben uns entschlossen doch noch nicht nach Bulgarien zu fahren. Statt dessen ist die Transalpina wieder auf unsere Reiseroute gekommen. Somit ging es von Mihăilești erst mal nach Horezu. Dort auf den Campingplatz – für 2 Tage.

Wir waren am frühen Nachmittag da und gingen zum Essen. Das war regional wohl Spezialität, ist aber nicht so ganz unserem Geschmack entsprach – saure Kuttelnsuppe (Ciorbă de burtă) und so was ähnliches wie Cevapcici (Mici).

Danach ging es an die Arbeit (muss was für den Dienst tun – Morgen am Nachmittag ist wieder Online-Meeting für das aktuelle Projekt und ich muss(te) mich noch schlau machen.

Hier noch Bilder von der Fahrt. Es gibt sie noch, die Pferdefuhrwerke, aber es sind im Gegensatz zu früher sicher wenige. Außerdem noch die Fahrtroute …

Horezu … das Essen … die Toilette …

Wie schon erwähnt war das Essen nicht so unseres. Irene hat’s gleich stehen lassen, ich habe die 2 Mici’s verdrückt. Hätte ich mal besser sein lassen sollen! Am Abend war es schon komisch, die Nacht war schlecht und ab dem Morgen habe ich die Toilette öfters aufgesucht.

Am späten Nachmittag dann 2 Stunden Online-Meeting, da ging es schon wieder einigermaßen.

Horezu auf die Transalpina, bis zum Erdrutsch …

Am Morgen ging es mir wieder einigermaßen stabil und ich habe nach 1,5 Tagen mal wieder essen können. Danach Aufbruch zur Transalpina (Details siehe hier in Wikipedia) bzw. „Drum național 67C“ als Straßenbezeichnung.

Um es kurz zu machen: Unser Ford Transit Wohnmobil hat sich bewährt!!!!!! Oft im 1. Gang, die meiste Zeit im 2. Gang, manchmal im 3. … und damit rauf auf über 2.000m! Es lohnt sich wie ihr hier hoffentlich sehen könnt.

Ab ca. 15 Uhr haben wir dann versucht ein nettes Plätzle zum Verbleiben gesucht. 2 Seen auf dem Weg waren ein Flop weil man nicht an die Seen ran kam (Stauseen im Gebirge). Es ging immer weiter abwärts, das Wetter sah nach Regen aus und ca. 30 km bevor wir aus den Karpaten draußen gewären wesen ging es mit fetten Tropfen los. Autos kamen uns mit Warnblinkanlage entgegen … irgendeiner hat uns per Handzeichen bedeutet umzudrehen … ein Waldshuter hielt an und sagte da unten ginge nichts mehr, wir müssten umdrehen.

Also umgedreht und in einem Seitenweg im Wald, bei einem Waldarbeiterlager, geparkt. Ein Berliner Wohnmobil kam auch. Die waren unten und erzählten es habe einen massiven Erdrutsch gegeben. Da würde Heute, vermutlich auch Morgen nichts mehr durch gehen.

Nachtlager hier aufgeschlagen, Wein ausgepackt, etwas gepichelt, mit Waldarbeitern radebrechend verständigt … die Leute hier sind echt nett … und erfahren da käme man schon durch. Da allerdings in Rumänien die 0,0 Promille-Regelung gilt, 2 Gläser Rotwein auch 2 Gläser zu viel sind, der Tag ohnehin lang war, bleiben wir hier – ist nett! Morgen geht es hoffentlich weiter nach Sibiu.

Nachtrag zu Nachtlager im Wald, Erdrutsch … und der Morgen

Etwas später kamen die Waldarbeiter erneut aus dem Wald gefahren. Sie brachten uns ein Glas frischer Blaubeeren und wir haben dann verstanden was sie im Wald machen: Sie sind Saison-Arbeiter und sammeln Blaubeeren!

Kurze Zeit später kam der Besitzer der Hütte. Er wartete auf „seine“ Blaubeerensammler die die Tagesausbeute abliefern. Die kamen dann auch, lieferten ihre Ware ab und wurden direkt in bar ausgezahlt.

Irgendwann war dann Ruhe und wir schliefen in aller Ruhe bis zum nächsten Morgen, der dann so aussah:

Rest der Transalpina und Sibiu (Hermannstadt)

Es ging dann die restlichen Kilometer der Transalpina nach unten in Richtung Sibiu (Hermannstadt)

Ziemlich fertig haben wir uns dann auf den Campingplatz Ananas gerettet und einen Ruhetag eingelegt – an dem ich per WLAN auch diverse dienstliche Dinge erledigen konnte. Der ist übrigens schön gelegen, wird von ein paar Jungs betrieben die von der Schule aus gut Deutsch können – kann man empfehlen, liegt hier.

Hier noch die Route von Horezu, über die komplette Transalpina (auch das kleine Ende) bis nach Sibiu, auf den Campingplatz Ananas:

Camping Ananas (Sibiu) bis zur bulgarischen Grenze

In einem Rutsch ging es nach dem Ruhetag runter zur bulgarischen Grenze. Vor der Hafenbehörde gibt es eine Art Ufer-Promenade an der Donau und dort fanden wir ein nettes Plätzchen um direkt am rumänischen Ufer der Donau zu übernachten. Vom Wohnmobil aus sah man die Donau und auf der anderen Seite Russe in Bulgarien.

Bulgarien, Russe über Weliko Tarnovo bis zum Kloster Kapinovski

Nach dem Frühstück mit Block auf die Donau ging es rüber nach Bulgarien.

Kurz die Stadt Russe angeschaut …

… bevor wir uns dann auf den Weg nach Weliko Tarnovo gemacht haben.

Nettes Städtchen, aber Einkaufen wollten wir nichts, anschauen auch nichts, und so machten wir uns mal auf den Weg zu einem Campingplatz. Die sind hier nicht gerade dicht gesät und offiziell ist Wild-Camping verboten. Am Kloster von Kapinovski gibt es aber einen guten Campingplatz auf dem wir dann genächtigt haben.

Kloster Kapinovski, Trjawna, Museumsdorf Etar, und hoch auf den Schipka-Pass

Zuerst ging es zur Stadt Trjawna. Die Stadt sah erst mal ziemlich öde aus. Bevor wir sie enttäuscht verlassen wollten, denn dort sollte es mit Holzschnitzkunst, Ikonenmalerei, … einiges zu sehen geben, haben wir noch einen kurzen Schlenker zum Hauptplatz gemacht. Und siehe da – dort ging es in einer Parallelstraße los. Wirklich schön! Mit einem Museum zur Holzschnitz-Kunst. Und wir haben uns ein leckeres Essen gegönnt – viel zu viel bestellt, alles verdrückt und am Abend noch „Ranzenspannen“ gehabt.

Über das Museumsdorf Etar (man kann alte Handwerkskunst sehen, hier aber keine Fotos gemacht) ging es dann hoch auf den Schipka-Pass. Der ist sehr geschichtsträchtig – siehe diesen Wikipedia-Artikel zum Schipka-Pass.

Hier haben wir dann beschlossen doch mal wild zu campen. Sicherheitshalber das daneben liegende Restaurant gefragt und ein „No problema“ bekommen. Mit der obigen Aussicht geht es also in den Abend und die Nacht.

Kasanlak, Plowdiw bis Tsalapitsa

Nach einer ruhigen Nacht am Schipka-Pass ging es nach Kasanlak (OpenStreetMap-Link) um das Thrakergrab von Kasanlak (Wikipedia) anzuschauen. Selbst keine Fotos gemacht weil das Grab klitzeklein ist. Es dürfen in den 1:1 Nachbau (das Original ist nicht zugänglich) maximal vier Personen gleichzeitig rein. Ich bekam zu zweit (mit Irene) schon Platzangst. Das ist kreisrund, unten gute 2,5m breit und läuft kegelförmig zu. Tatsächlich sehenswert, aber das war es dann hier schon.

Weiter ging es nach Plowdiw (Wikipedia). Das war 2019 Kulturhauptstadt Europas und wurde im Zuge dessen laut Reiseführer aufpoliert. Sieht man an manchen Stellen, aber da wäre durchaus noch einiges an Luft nach oben. Man sieht in Bulgarien das fehlende Geld an vielen Stellen … . Aber Plowdiw hat eine durchaus schöne Fußgängerzone, teilweise noch schöne Seitenstraßen und Parks. Die archäologischen Artefakte sind in die Stadt integriert und man stößt überall darauf.

Nach ein paar Stunden ging es weiter zum Campingplatz „Borscht“ in einem kleinen Ort namens Tsalapitsa (das man nicht kennen muss, wir sind nur wegen dem Campingplatz hin. Den betreibt seit einigen Jahren ein ukrainisches Ehepaar im privaten Hofgelände. Ok, minimalistisch, wenige Stellplätze, und der Preis hat angezogen und entspricht leider nicht dem was man bekommt. Aber er war sonst wie gesagt ganz ok.

Ab in’s Gebirge, über Peschtera, hoch nach Batak, und auf der Höhe weiter nach Dospat, wieder runter nach Goze Geltschew und am Abend noch bis nach Griechenland

Nach der Abfahrt am Morgen sah es noch ganz gut aus. Dann verschlechterte sich das Wetter aber zunehmend und es war kalt und regnerisch. An einer Stelle lag auch Graupel neben der Straße – also unter Null Grad. Eigentlich eine schöne Strecke, auch wenn die versprochenen Seen vermutlich auch bei schönen Wetter nicht unser nächster Stellplatz geworden wären. Es gibt zwar Campingplätze, aber der Standard hier ist anders als man sich so was vorstellt. Und die Seen waren jetzt auch nicht so der ultimative Burner (seht selbst).

Fazit: Wir sind, wie es die Überschrift auflistet, einmal quer über das Gebirge, hatte ein „interessantes“ aber gutes Mittagessen in einem bulgarischen Restaurant (auch hier gelten andere Standards) und landeten am Abend nach dem Grenzübertritt nach Griechenland in einem kleinen Bergdorf auf einer Art Dorfplatz – dort blieben wir dann.

Thrakisches Meer, Katerini

Am nächsten Morgen ging es auf direktem Weg, fast direkt nach Süden, an das Thrakische Meer und direkt ins Wasser. Glasklar, warm, genial, …

Nach dieser Erfrischung, wir hatten seit Tagen kein schönes Wasser gesehen, ging es direkt weiter nach Katerini (OSM-Link) wo Ioatas Haus wohnt :-). Großes Hallo da Ioata und Armin (die Beiden und ihr 60-er sind der Grund dieser Reise) uns schon erwartet hatten.

Dort blieben wir dann ein paar Tage … in der Hitze auf Meereshöhe, aber leider nicht am Meer sondern landeinwärts.

Hier noch unsere Fartroute von Sibiu (Rumänien) bis nach Katerini in Griechenland.

Polyfytos-Stausee, Velvendos

Um der Hitze sowie dem Untätigsein zu entfliehen sind wir weiter in die Berge. Zusammen mit Ioata und Armin ging es, am Olymp-Massiv und Ioatas ursprünglichen Heimatdorf Ritini vorbei, zum Polyfytos-Stausee nach Velvendos.

Das ist für die meisten Menschen eine tolle Strecke …

… aber die 87km gehen auf einer kleinen Straße mitten durch die Berge, Serpentinen, teils ohne Leitplanke, … und meine Beifahrerin saß auf der „Talseite“. War nicht lustig für sie und die Nerven lagen irgendwann blank.

Relaxing bei kühleren Temperaturen

Am nächsten Tag sind Ioata und Armin zurück nach Katerini. Ein morgendliches Bad im Stausee leitete für Irene den Tag ein. Anschließend sind wir dann, auf der Suche nach einer Badestelle mit Camping-Möglichkeit, den Aliakmonas-Fluss flussaufwärts gefahren. Dieser lange Fluss, der an der Grenze zu Albanien entspringt, liefert u.a. dem Polyfytos-Stausee sein Wasser.

Das mit der Badestelle wurde leider weiterhin nichts weil der Fluss meist in einer tiefen, unzugänglichen Schlucht liegt. Dort wo man an den Fluss kam war es nicht wirklich einladend. Dafür entschädigt aber der Blick in die Schlucht, die Aussicht … unter anderem auf ein Kloster.

Am Ende des Tages beschlossen wir bei einem ausgetrockneten Flussbett, in einer Talsenke, frei zu campen (OSM-Link). Sehr schöner Platz, aber Leute … was hab ich in der Nacht gefroren. Es waren 14 Grad im Wohnmobil.

Das nächste Bild, vom Laden eines Laptops an der Autobatterie, möchte ich nicht vorenthalten.

Die 12V-Steckdose im Camper hat die Leistung für den Spannungswandler nicht geschafft und so war das die provisorische Lösung. Bis zur nächsten Reise muss ich mir das sinnvolleres installieren.

Campen in Kerperó

Nachdem wir noch den nächsten Tag über am Flussbett blieben entschieden wir uns am Abend doch auf einen etwas besonderen Campingplatz weiterzufahren der nur gute 7km weiter war (OSM-Link). Der wird von einer Gruppe an Freiwilligen betrieben, geputzt, … und man wird bei Nutzung um eine Spende gebeten. Somit kein Check-In, kein fester Preis, aber ein sehr schöner Platz auf einem Hügel mit toller Aussicht.

Wir blieben hier, bei tagsüber auch ganz gut warmen Temperaturen ein paar Tage. An zwei Tagen waren wir im Dorf in einem netten Restaurant das von einem „älteren“ Ehepaar betrieben wird. Nach Verständigung mit Händen und Füßen, incl. direktem zeigen was wir bestellen könnten, haben wir köstlich gegessen.

Über Meteora nach Larisa

Das Doppel-Geburtstagsfest in Katerini naht und so haben wir die Relax-Phase beendet und sind weiter. Erst mal ging es zu den Meteora-Klöstern bei Kalabaka (OSM-Link).

Das ist schon ein atemberaubend und nicht umsonst alles UNESCO-Weltkulturerbe (Wikipedia-Link der Metora-Klöster). Beifahrerin hat den Rundtrip am Berg bewundernswert gut durchgehalten!

In Trikala war dann ein Einkaufbummel geplant. Tja … Samstag-Nachmittag … alles zu :-(. So ging es weiter bis Larisa. Der Parkplatz eines kleinen Parkgeländes war hier dann unser Übernachtungsplatz.

Noch einen guten Tag ans Meer …

Von Larisa ging es dann im Anschluss ans Meer. Mit dem Golden Beach Camping (OSM-Link) haben wir dort einen sehr guten Platz gefunden. Auf der einen Seite der Strand und im Hintergrund das Bergmassiv des Olymps.

Am Abend kam Ioata und Armin mit zwei weiteren deutschen Paaren (ehemalige Klassenkameraden der Beiden mit Ehepartnern und ebenfalls zum Geburtstagsfest angereist) zum Essen vorbei. Der Campingplatz hat ein ganz ordentliches Restaurant und so hatten wir hier quasi schon ein Vorfest.

Am Morgen haben wir dann zwar den Campingplatz verlassen, haben aber direkt vor dem Platz geparkt und das kühlere Strandklima, mit Wind, genossen. Am Abend geht es dann in die „Gluthölle“ von Katerini.

Hier noch unsere Route von Velvendos zurück nach Katerini.

Geburtstags- und Hochzeits-Nachfeier

Am Morgen des Festtags, dem eigentlichen Anlass für die Reise, stand am Morgen für Irene erst mal noch ein Friseurtermin an. Danach liefen diverse weitere Vorbereitungen und das Aufhübschen aller Beteiligten.

Am Abend ging es dann los. In einem sehr netten Lokal war der Garten schön hergerichtet, es war obwohl festlich doch seeehr gemütlich, es gab lecker Essen und es wurde griechisch getanzt was das Zeug her gab. So gegen 1:30 Uhr am nächsten Morgen waren dann langsam alle Gäste schon zu Hause oder auf dem Heimweg. Wir schlüpften erschöpft und angesäuselt in unser Wohnmobil auf dem Parkplatz.

Leider kann ich nur diese beiden Bilder hier online stellen …

Verabschiedung und 1. Etappe der Heimreise

Nach einem morgendlichen Kaffee im Festlokal ging es zur Verabschiedung noch mal nach Katerini zu Iota und Armin. Danach ging es auf die 1. Etappe der Heimreise, nach Thessaloniki (Stau ohne Ende) zum Flughafen. Stellplatzsuche war etwas nervig, aber zum Schluss standen wir direkt am Strand, 5m zum Wasser, in unmittelbarer Nähe zu den Start- und Landebahnen (ca. 500m). Eine der Bahnen geht direkt ins Meer und so konnten wir startende und ein landendes Flugzeug über dem Meer sehen.

Heimreise, Komplikationen, …

Am Donnerstag (5.9.) war der Heimflug von Irene da sie am Freitagmorgen schon im Dienst sein musste. Es ging somit am Morgen zum Flughafen und ich habe mich von Irene verabschiedet und sie dort abgesetzt. Für mich ging es anschließend alleine mit dem Wohnmobil auf die Reise nach Hause, während Irene am frühen Nachmittag in Zürich sein sollte …

Irenes Heimreise

Tja … nach dem planmäßigen Boarding leuchte ein Lämpchen im Cockpit, dann wurde das behoben, dann leuchtete es wieder, wurde wieder behoben, startklar aber nun brauchte es einen Start-Slot des Flughafens, … nachtanken, … und wieder leuchtet das Lämpchen im Cockpit … und irgendwann wird den Passagieren erklärt der Flieger bleibt am Boden!

Ab ins Terminal, leider Heute keine freien Plätze mehr in anderen Fliegern, Umbuchung für den nächsten Tag auf Austrian Airlines nach Wien und von dort nach Zürich. Martha abtelefoniert die schon in Zürich als Abholerin wartete. Mit dem Taxi in die Innenstadt von Thessaloniki ins Hotel – nur mit kleinstem Handtäschchen (Ausweis, Handy, …) ohne jegliches Gepäck.

Der nächste Tag verlief dann planmäßig und Irene war um ca. 20:00 Uhr dann endlich zu Hause.

Meine Heimreise

Erst mal die Ring Road um Thessaloniki … bis ein endloser Stau sichtbar wurde. Glücklicherweise gleich eine Ausfahrt erwischt und dann quer durch die Stadt, im zähfließenden und verstopften Verkehr auf die andere Seite. Dann ging es endlich flüssig über Kilkis in Griechenland (hier gibt es zwei Auto-Abfertigungen, ich stand auf der mit 2,5m Höhe und das WoMo hat 3m), hoch nach Nordmazedonien, durch Serbien, bis in die ungarische Grenzstadt Tompa (der ungarische Grenzer konnte prima Deutsch – zentrale Frage von ihm: „Wie alt ist dieses Auto“ :-) ). Dort war ich dann in der Nach um 1:30 Uhr und hab mich dann auf’s Ohr gehauen.

Am nächsten Morgen um 6 Uhr von Irene angerufen worden (die war wegen Zeitzone Griechenland schon eine Stunde weiter). Dann war nichts mehr mit Schlaf und ich habe beschlossen ohne E-Matrica (die ungarische Vignette) durch Ungarn zu fahren. Los ging es also … und das klappte eigentlich ganz gut.

Am Wiener Flughafen war ich dann ungefähr zeitgleich mit Irene. Die hat dann den Anschluss-Flieger problemlos bekommen und kam so schneller nach Zürich.

Bei mir ging es weiter … und noch Freitag-Nach um 23:56 Uhr fuhr das Wohnmobil mit mir in den heimischen Hof.

Ende

Das war’s dann … wir sind nach netto ca. 6.300 Kilometern (da sind die ganzen Stadt-Touren, falsch gefahrenen Wege, … nicht mit dabei) wieder wohlbehalten zu Hause. Der Ford Transit hat keinerlei Probleme gemacht, lief astrein durch, … nur die Toilettenspülung will nicht mehr (aber das ist eine Kleinigkeit).